Das Zeller Lindenbrünnlein
Lorenz Wieland
Leider ist das Zeller Lindenbrünnlein während der Bearbeitung der Betonfigur stark beschädigt worden, weswegen dieses nicht ausgestellt wird und hier nur die Tonentwürfe und die ursprüngliche Sage veröffentlicht wird.
Ursprüngliche Sage
Das Zeller Lindenbrünnlein ist von zahlreichen Sagen aus der Schweinfurter Sagenwelt umgeben. Eine Quelle nahe den Breiten Wiesen in der nördlichen Schweinfurter Flur, in der Nähe des Gottesberges am Ostufer des Marienbaches, trug vor vielen Jahren den Namen Lindenbrunnen und war von mystischen Geschichten umrankt. Das Wasser, das normalerweise von guter Qualität war, nahm zuweilen eine milchige Farbe an. Diese Veränderung führte zur Entstehung der Sage, dass das Trinken davon Krebs verursachen könnte. Eine weitere Überlieferung warnte davor, in den Brunnen zu schauen, da dies angeblich zur Blindheit führen würde. Heutzutage erinnert lediglich der Lindenbrunnenweg an diese frühe Quelle.
Entlang des Zeller Tales Richtung Schweinfurt befindet sich noch heute ein Brunnen namens Lindenbrunnen. Hier drehen sich kleine Wasserräder im Wasserlauf und erfreuen die Wanderer. Dieser Brunnen wurde früher als Marienbrunn bezeichnet. Es wird erzählt, dass an diesem Ort ein Kloster stand, das von drei Jungfrauen bewohnt wurde, und die Waldabteilung „Drei Jungfern“ gehörte in frühester Zeit dazu. Legenden berichten auch von Erscheinungen von Klosterfrauen an diesem Ort, der einst Marienkloster genannt wurde.
Es wird behauptet, dass an diesem geheimnisvollen Ort Schätze vergraben sein sollen. Eine Geschichte erzählt von einem armen Holzhauer, der beinahe einen solchen Schatz gehoben hätte. Doch allein war er zu schwer für ihn. Als er seine Kameraden um Hilfe rief, verschwand der Schatz jedoch spurlos in der Erde und war nicht mehr zu finden.
Die Skulptur am Brunnen bildet nicht nur den Brunnen selbst ab, sondern fängt auch in ihren Details die Magie der überlieferten Sagen ein.